Benediktinerabtei Maria Laach
Die Abtei Maria Laach ist eine hochmittelalterliche Klosteranlage. Sie ist an der Südwestseite des Laacher Sees gelegen, vier Kilometer nördlich von Mendig in der Eifel, und gehört zu der Ortsgemeinde Glees (Landkreis Ahrweiler). Sie wurde als Abbatia ad Lacum, lat. für „Abtei am See“, später auch Abbatia Lacensis „Die zum See/Laach gehörende Abtei“ zwischen 1093 und 1216 als Stiftung Heinrichs II. von Laach und seiner Frau Adelheid erbaut. Ihren heutigen Namen erhielt sie im Jahre 1863.
Die sechstürmige Klosterkirche, das Laacher Münster, ist eine gewölbte Pfeilerbasilika mit prachtvollem Westeingang, dem sogenannten Paradies (in dieser Art einzigartig nördlich der Alpen) und dem 1859 restaurierten Kreuzgang aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Sie gilt als eines der schönsten Denkmäler der romanischen Baukunst aus der Salierzeit in Deutschland. 1926 verlieh Papst Pius XI. der Kirche den Ehrentitel einer „Basilica minor“.
Die Abteikirche von Maria Laach ist eines der am besten erhaltenen und hervorragenden romanischen Bauwerke Deutschlands. Das liegt vor allem daran, dass die Abteikirche von späteren Umbauten fast völlig verschont geblieben ist.
Veränderungen während der Gotik (spitzere Turmdächer) und des Barock (erweiterte Seitenschifffenster) wurden während der Renovierungsarbeiten des 20. Jahrhunderts wieder rückgängig gemacht. Der Bau erscheint deshalb trotz seiner langen Bauzeit sehr harmonisch und zeitecht.
Zum Besitz der Abtei zählen das so genannte „Klostergut“, ein verpachtetes landwirtschaftliches Anwesen, es wird als Biobauernhof mit angeschlossenem Bioladen betrieben, der Laacher See mit seinen touristischen Einrichtungen (Campingplatz, Bootsverleih und Fischfang), das renommierte Seehotel, eine große Gärtnerei mit Obstgarten, ein Buch- und ein Kunstverlag, eine Buch- und eine Kunsthandlung, eine Bildhauerwerkstatt sowie Handwerksbetriebe, in denen auch ausgebildet wird (Glockengießerei, Kunstschmiede). Mit LACENSIA wurde 2015 eine eigene Marke geschaffen. Lacensia umfasst die Keramikarbeiten aus der Manufaktur, die Textilprodukte aus der Klosterschneiderei sowie Produkte aus der Klosterküche. Die Schreinerei der Abtei wurde 2003 privatisiert und präsentiert heute in der 1936 erbauten „Villa Reuther“ ihr auf Innenausbau und Anfertigung von Einzelstücken konzentriertes Sortiment.
Eine Bibliothek gehört ebenfalls zur Abtei. Die Bibliothek der Abtei Maria Laach umfasst heute etwa 260.000 Titel, von denen etwa 9.000 vor dem Jahr 1800 gedruckt wurden. Damit gehört die Bibliothek zu den größten Privatbibliotheken in Deutschland.
Quelle: Wikipedia
Laacher See
Der Laacher See befindet sich in der Vulkaneifel nahe der Abtei Maria Laach. Dieser Calderasee ist der größte See in Rheinland-Pfalz. Er gehört wie die Abtei Maria Laach zur Ortsgemeinde Glees. Der Laacher Vulkan brach zuletzt etwa 10930 v. Chr aus. Spuren der vulkanischen Tätigkeit finden sich heute noch in der Form vulkanischer Ausgasungen.
Das Wort Laach, verwandt mit unserem heutigen Wort Lache, entstammt dem althochdeutschen lacha (aus latein. lacus, -ūs m. – See), das später zu laach wurde und See bedeutet. Der Name Laacher See ist somit ein Pleonasmus. Laach ist auch auf den Namen von Ort und Kloster übergegangen. Letzteres wurde erst 1863 von den Jesuiten in Maria Laach umgetauft.
Obwohl der Laacher See weithin als das größte Maar der Vulkaneifel gilt, ist er wissenschaftlich gesehen kein Maar und auch kein echter Kratersee, sondern eine wassergefüllte Caldera – ein Einbruchkrater, der nach Entleeren der Magmakammer unterhalb des Vulkankegels durch einen Einsturz entstanden ist. Dabei fällt der Vulkanberg in sich zusammen, und nur der Ringwulst am äußeren Rand bleibt zurück. Im Laufe der Zeit füllt sich der zurückbleibende Kessel mit Wasser. Der Laacher See ist in der Eifel, neben dem benachbarten Wehrer Kessel, die größte Caldera und die einzige wassergefüllte in Mitteleuropa.
Aufsteigendes Kohlenstoffdioxid in der südöstlichen Uferzone des Sees (sogenannte Mofetten) zeigt auch heute noch (2016) die vulkanische Aktivität der Region (Vulkanpark). Vulkanologen und Geologen gehen davon aus, dass vom Laacher See zurzeit keine Gefahr ausgeht. Vor dem Hintergrund der langen Vulkantätigkeit in der Eifel ist die Möglichkeit eines Vulkanausbruchs jedoch nicht von der Hand zu weisen, wenngleich das nicht im Gebiet des Laacher Sees der Fall sein muss. Zwischen dem ersten Auftreten von Magma unter dem Laacher See und seinem gewaltigen Ausbruch zum Ende der letzten Eiszeit vergingen mindestens 17.000 Jahre. Gemessen an diesen langen Zeiträumen ist ein neuer Ausbruch des Vulkans innerhalb der nächsten Jahrtausende „sehr wahrscheinlich“.
Der See und seine Umgebung wurden am 26. Juni 1935 zum Naturschutzgebiet Laacher See erklärt – wegen der geologischen und morphologischen Beschaffenheit (einzigartiges Beispiel für postglazialen Vulkanismus in der Eifel), aus naturgeschichtlichen Gründen, als Lebensraum seltener in ihrem Bestand bedrohter Pflanzen- und Vogelarten sowie wegen seiner besonderen landschaftlichen Schönheit und Eigenart.
Der Laacher See gehört zu den Besitztümern der nahe gelegenen Benediktiner–Abtei Maria Laach, ebenso wie die umliegenden Ländereien, ein Fischereibetrieb und das Seehotel Maria Laach. Er wird als Naherholungsgebiet zum Schwimmen, Segeln, Wandern und Campen genutzt. Der Segelclub „Laacher See“ Mayen (SCLM) und der Surf-Club Laacher See e. V. haben sich den See selbst, die Laufgemeinschaft Laacher See dessen Ufer und nähere Umgebung als Revier auserkoren. Am See liegen auch der Campingplatz „Laacher See“ und ein Minigolfplatz. In der Nähe der Abtei befand sich auch das Laacher Zentrum für Naturkunde und Mikroskopie, das sich mit der Naturgeschichte des Laacher Sees und seiner Umgebung befasste (seit 2014 dauerhaft geschlossen).
In Mendig befindet sich das Deutsche Vulkanmuseum Lava-Dome. Es ist die zentrale Attraktion des Vulkanparks, der sich mit seinen über zwanzig Sehenswürdigkeiten über die gesamte Osteifel erstreckt. Der Laacher See gehört auch zum nationalen Geopark Vulkanland Eifel.
Auf dem Seegrund im Westteil befindet sich seit dem 29. August 1942 das Flugzeugwrack eines britischen viermotorigen Halifax-Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg und nahe dem Bootsverleih in Ufernähe eventuell noch ein weiteres Flugzeugwrack. Bis in die ersten Nachkriegsjahre war es noch zu sehen, bis es weiter in die Tiefe abrutschte. Die Abtei ließ am 27. April 2007 verlauten, dass bis auf weiteres wegen Explosionsgefahr etwaiger Bomben mit Langzeitzündern seitens der Verbandsgemeinde Brohltal, Niederzissen, mit Verfügung vom 30. März 2007 keine Genehmigung für Tauchen, Bootsverkehr, Schwimmen sowie Hobbyangeln für dieses Gebiet erteilt wird. Vom 2. bis 20. Juni 2008 fand unter Führung der Tauchergruppe des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz eine Tauchaktion statt, um etwaige Gefahren zu erkunden. Dabei wurden einzelne Bruchstücke der Maschine geborgen, das Wrack selbst oder Bomben jedoch nicht gefunden. Die Tauchgänge fanden unter sehr schwierigen Sichtverhältnissen statt (Dunkelheit, Schwebstoffe). Daher bleibt es unklar, ob sich Bomben im Flugzeugwrack oder in dessen Umgebung befinden. Nicht auszuschließen ist, dass sich noch Reste von Hydrauliköl und Treibstoff im Wrack befinden (Augenzeugenberichten zufolge stürzte die Maschine brennend in den See).
Alte Sagen erzählen von einem Schloss, das auf einer Insel des Laacher Sees gestanden haben soll. Darin habe ein Graf gehaust, der seine Untergebenen tyrannisch behandelte. Eines Tages versank die Insel samt Schloss und dem boshaften Grafen nach einem apokalyptischen Unwetter im See. Die Sage inspirierte Friedrich Schlegel zu seinem Gedicht Das versunkne Schloß.
Quelle: Wikipedia