Das Josef-Heiligenhäuschen
Etwa 300 m hinter dem Ortsausgang, an der Straße von Illerich nach Kaisersesch, steht weithin sichtbar das Josef Heiligenhäuschen.
Dieses Kapellchen trägt seinen Namen nach seinem Stifter Josef Welsch und ist den 14 Nothelfern geweiht. Josef Welsch mußte als junger Mann im Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71 an die Front. Bei seinem Abschied bat er, man möge ein Kapellchen errichten, falls er nicht aus dem Krieg heimkehren würde. Seit der Schlacht um Saarbrücken war er vermißt, woraufhin dann das Heiligenhäuschen errichtet wurde.
Nach dem 1. Weltkrieg kam ein Ordensgeistlicher der „Weißen Väter“, der in der Afrikanischen Mission tätig war, zu den Angehörigen und berichtete, der Soldat Josef Welsch sei in Gefangenschaft geraten und von den Franzosen nach Afrika in die Fremdenlegion geschickt worden , ohne eine Nachricht nach Hause schicken zu können.
Er sei dann dort zu den Missionaren ins Krankenhaus gekommen und gestorben. In einer anderen Quelle heißt es, Josef Welsch sei an den Folgen eines Gewehrschusses am Kopf am 19. Jan. 1871 in der Schlacht bei St. Quentin gestorben.
In dem Heiligenhäuschen wurden außer einer Madonna auch die Statuen der 14 Nothelfer angebracht. Im Laufe der Jahre, besonders in den zwei großen Weltkriegen, sind die Figuren zerstört worden und verwittert. Nach dem zweiten Weltkrieg hat der damalige Volksschullehrer Honoratius Kilb die verbliebenen Bruchstücke eingesammelt und daraus neue Figuren modelliert. Es konnten allerdings nur neun Statuen wiederhergestellt werden. Aber auch diese Figuren wurden entweder gestohlen oder mutwillig zerstört. Es fanden sich immer wieder Leute, die das Heiligenhäuschen renovierten, neue Statuen aufstellten, es sauber und die nächste Umgebung in Ordnung hielten.
1994 beschlossen die Anwohner der Kaisersescher Straße ein Straßenfest zu organisieren, mit dem Ziel, den Erlös für die Renovierung des Heiligenhäuschens zu verwenden. Am 18./19. Juni war es dann soweit. Bei herrlichem Wetter und reger Beteiligung der Dorfbevölkerung übertraf das Straßenfest alle Erwartungen. Außerdem gingen noch einige größere und kleinere Spenden ein.
Der Maler, Grafiker und Designer H. G. Fackert, der zu dieser Zeit in Illerich lebte, hatte die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die 14 Nothelfer neu zu gestalten. Er hatte zwei Reliefs mit je sieben Heiligen angefertigt, die in die Stirnseite des Kapellchens eingelassen wurden. Die Familie Peter Gerhartz hatte außerdem noch eine Figur des heiligen Josef gestiftet. In vielen Arbeitsstunden haben die Männer der Kaisersescher Straße unentgeltlich alles renoviert. Der Malermeister Dietmar Emmerich hatte, ebenfalls unentgeltlich, das Kirchlein mit einem neuen Anstrich versehen.
Am 11. Juni 1995 wurde das Heiligenhäuschen in einer Feierstunde neu eingeweiht. Es bleibt zu hoffen, dass es nun so erhalten bleibt und viele Leute, wie bisher, den Ort besuchen, um dort zu beten und Stille zu halten.